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Triathlon


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Ein Probetraining kann jederzeit erfolgen. Hierzu aber bitte im Vorfeld mit dem Abteilungsleiter in Kontakt treten. Die Schwimmzeiten können speziell in den Ferien von den angegeben Trainingszeiten abweichen, dies wird intern kommuniziert.


Neues vom Triathlon

30.10.2023

Bayer-Eigengewächs bezwingt Ironman auf Hawaii

Uerdingen. Die 24-jährige Triathletin Isabel Godoy, ein wahres Eigengewächs des SC Bayer 05 Uerdingen, finishte als erste Frau des Vereins beim legendären Ironman World Championship am 14. Oktober 2023 in Kailua-Kona, Hawaii.

Die Reise von Isabel zur Big Island begann mit ihrem Ironman-Debüt in Vitoria-Gasteiz, Spanien, wo sie überraschend den dritten Platz in ihrer Altersklasse erreichte und sich somit einen der begehrten Startplätze für den Ironman auf Hawaii sicherte.

Die Vorbereitungen für diese Langdistanz-Weltmeisterschaft waren zweifellos eine Mammutaufgabe. Neben den intensiven Trainingseinheiten musste die junge Athletin sich gleichzeitig den Anforderungen ihres Studiums sowie ihres Nebenjobs annehmen.

Der Ironman auf Hawaii - bekannt für seine extremen Bedingungen - stellte Isabel vor eine große Herausforderung. Neben der gnadenlosen Sonne, hoher Luftfeuchtigkeit und den berüchtigten Mumuku Winden machten die anspruchsvollen Steigungen auf Rad- und Laufstrecke den Wettkampf zu einem wahren Härtetest.

Mit Entschlossenheit und mentaler Stärke kämpfte sie sich unerschütterlich durch die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und den 42,2 km langen Marathonlauf. Unterstützt von ihrer Familie vor Ort sowie Vereinskameraden und Freunden zuhause, gelang es Isabel, ihren ersten Hawaii-Ironman zu absolvieren und dabei sogar ihre Endzeit aus Spanien zu unterbieten.

13.12.2022

Ironman 70.3 World Championship St. George, Utah, USA

Drei Wochen liegt mein größtes sportliches Abenteuer nun bereits zurück. Zeit, das Erlebte zu rekapitulieren. Am 23.10. sind Moritz Pohl und ich, inklusive Anhang, nach Las Vegas geflogen. Eine (leider sehr kurze) Nacht später, ging es dann am darauffolgenden Tag mit dem Auto in die zwei Stunden entfernte amerikanische Kleinstadt St. George.

Vermutlich ist jedem Triathlonfan St. George mittlerweile ein Begriff, immerhin haben hier in den letzten zwei Jahren drei Ironman Weltmeisterschaften stattgefunden. Wem St. George dennoch nichts sagt, hier ein Kurzabriss. Die Stadt liegt mitten in der Wüste, in der Nähe des Grand Canyons und des Zion Nationalparks. Dementsprechend sieht auch die Landschaft aus: Rote Felswände und Canyons durchziehen die Wüste rund um St. George, es ist niemals flach. Trotzdem hat die Landschaft ihren eigenen Charme und wurde zumindest von mir als atemberaubend schön wahrgenommen.

Zusammen mit Katharina Krüger und Jens Gosebrink (zwei weitere Ex-Bayer Athleten) sind wir in einem Vorort von St. George untergekommen. Zusammen mit sieben bekannten Gesichtern war eine Woche Spaß quasi vorprogrammiert, so dass das Rennen schnell näher rückte.

Da ich vorhin von Wüste gesprochen habe, denken vermutlich die meisten an ähnliche klimatische Bedingungen wie Hawaii. Naja, außer in diesem Jahr. Pünktlich eine Woche vor Renntag ist das Wetter umgeschlagen und es ist richtig kalt geworden. Neben dem Rennen an sich mischten sich nun andere Gefühle zu der Aufregung hinzu. Wird das Schwimmen gekürzt oder abgesagt? Was kann ich zusätzlich auf dem Rad anziehen? Beeinflusst die Kälte meine Verpflegungsstrategie?

Samstagmorgen, Renntag. Um sechs Uhr morgens ging es für Moritz und mich mit dem Shuttle Bus zum Start. Das Schwimmreservoir war gute 40 km außerhalb, weshalb morgens viel Zeit eingeplant wurde. Start sollte um neun Uhr (AK 25-29) und 9:11 Uhr (AK 18-24) sein. Bis acht Uhr morgens war es noch stockfinster, es waren knackige vier Grad Außentemperatur und das Wasser war auch auf unter 17 Grad gefallen. Tolle Voraussetzungen. Trotzdem stieg, zumindest bei mir, vor allem die Vorfreude. Ich war unfassbar glücklich es gesund an den Start geschafft zu haben und ich wusste, ich war so fit wie noch nie.

Kurz vor meinem Start standen mir die Tränen in den Augen, so heiß war ich auf das Rennen. Ziemlich blöd, wenn man schon die Schwimmbrille auf hat, aber was solls. Pünktlich um kurz nach neun startete also der Tag meines Lebens. Moritz war zu diesem Zeitpunkt bereits ein paar Minuten unterwegs. Wenn man drei Stunden bei unter zehn Grad auf seinen Start wartet, fühlen sich 17 Grad Wassertemperatur gar nicht so schlimm an. Ich bin gut in das Schwimmen hineingekommen , konnte mich ordentlich durchsetzen und bin nach 25 Minuten aus dem Sand Hollow Reservoir gestiegen. Moritz benötigte für die Schwimmstrecke etwa eine Minute mehr, was ich zu dem Zeitpunkt natürlich nicht wusste.

In der Wechselzone war ich so voller Adrenalin, dass ich kurzerhand alle Pläne über Bord warf und mir nur meine Socken anzog. Geplant waren eigentlich Handschuhe und Ärmlinge, aber im Rennen fühlt sich das Wetter dann doch nur noch halb so schlimm an. Da wir als vorletzte Altersgruppe gestartet sind, war die Radstrecke bereits entsprechend voll. Für mich hieß es dann: Blinker links und so weit es geht nach vorne. Ich hatte überhaupt keine Ahnung wo ich im Rennen lag, mein erster Ansporn war zu dem Zeitpunkt: irgendwie auf Moritz auffahren, der ja knappe zehn Minuten vor mir gestartet war. Ich stellte relativ schnell fest, dass das hier genau mein Ding war. Ich hatte die Beine meines Lebens und konnte mein Gewicht auf dem sehr hügeligen Kurs perfekt ausspielen. Nach knapp 30 km hatte ich Moritz eingefangen, nach 35 km bin ich das erste Mal an unseren mitgereisten Fans vorbei gefahren. Ich war voll in meinem Element, mit einem breiten Grinsen bin ich gefühlt über den Kurs geflogen. Erst im Snow Canyon, der Schlussanstieg der Radstrecke, musste ich das erste Mal wirklich beißen und mir wurde bewusst, dass ich bereits 1000 hm in den Beinen hatte, aber auch auf einem Kurs von unter 2:15 Std für den Radsplit war. Das war Ansporn genug, vielleicht etwas zu viel Ansporn, aber dazu später mehr. Nach ziemlich genau 2:15 Std. fuhr ich die Diagonal Street nach St. George runter und was mich da erwartete, ließ mich nur noch breiter grinsen. Zuschauermassen in mehreren Reihen, die komplette Laufstrecke entlang, es war der Wahnsinn. Gefühlt war ganz St. George zum Anfeuern gekommen, selbst auf dem Rad war man fast nie alleine. Für Moritz lief es nicht ganz optimal. So konnte er die angepeilten Wattwerte nicht ganz abrufen. Durch eine smarte Einteilung, in den Bergauf Passagen etwas mehr Druck aufs Pedal zu bringen, dafür bergab die Beine etwas zu schonen, konnte er dennoch mit 2:28 Std unter der vorab angepeilten Marke von 2:30 Std bleiben.

Nun begann der Teil, vor dem ich am meisten Respekt hatte. Die Laufstrecke war mit 240 hm, verteilt auf zwei langgezogene Anstiege, die anspruchsvollste die ich je in einem Rennen gelaufen bin. Naja, aber es half ja alles nichts. Raus aus der Wechselzone, einmal durch das Zentrum von St. George, und dann ging es vier Kilometer lang erst einmal nur bergauf. Die Krönung der Laufstrecke war ein Golfplatz, der mit scharfen Kurven, extrem steilen Anstiegen und ständig wechselnden Untergründen jedes halbwegs gleichmäßige Pacing zu Nichte gemacht hat. Hier kam es wirklich nur auf das Gefühl an. Um es anschaulich zu machen, von 4:40 min/km bis 3:35 min/km war bei mir alles dabei. Aber wo es hochgeht, geht es bekanntlich auch wieder runter. Die zweite Hälfte der Laufrunde, zurück nach St. George, hat einfach nur Laune gemacht. Auch hier habe ich vielleicht etwas zu sehr am Horn gezogen, aber wenn es rollt dann rollt es halt. Auf der letzten Runde habe ich dann aber schließlich auch angefangen so richtig zu leiden. Mittlerweile waren es knappe 25 Grad, was ein ziemlicher Schock ist wenn man bei unter zehn Grad startet und die Beine wurden immer schwerer. Mein Zwischenziel zu dem Zeitpunkt war: du musst nur bis zum Golfplatz kommen, danach geht es nur noch runter. Nicht so schnell wie die erste Runde, aber dennoch halbwegs stabil, hatte ich den Halbmarathon nach 1:24 Std bewältigt und bin mit einer Gesamtzeit von 4:1 Std ins Ziel meiner ersten Ironman Weltmeisterschaft eingelaufen.

Moritz erwischte beim abschließenden Lauf einen harten Tag. Schon beim Radabstieg waren die Füße vor Kälte kaum zu spüren. Mit dem Wechsel in die Laufschuhe änderte sich dies nur kurzfristig. Mit einem Gefühl von tauben Füßen und nahezu keiner Kontrolle über den Aufsatz des Fußes, musste er das Tempo schnell reduzieren. Die Zeit wurde schnell zur Nebensache, Ankommen war jetzt das einzige Ziel. Der Weg war mit 18 km aber noch weit. Angetrieben von Gedanken wie “Einfach nur einen Fuß vor den anderen setzen” hangelte er sich von einer Verpflegungsstation zur nächsten. Unter zusätzlicher Motivation des mitgereisten Anhangs absolvierte auch er die anspruchsvolle Strecke. Nach 1:44 Std für den Halbmarathon und insgesamt 4:44 Std hatte die Qual ein Ende. Überwältigt von Emotionen, die eine Mischung aus Stolz, Schmerzen und Freude waren überquerte er die Ziellinie.

Am Ende sprang für mich der 19. Platz in der AK 18 und ein 94. Platz over all heraus, was ich für mich als einen unfassbareren Erfolg werte. Moritz belegte den 184. Platz in der AK 25 und wurde 809. over all.



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